Drückjagd

Die Drückjagd

Was ist eine Drückjagd?

Die Drückjagd ist eine Form der Bewegungsjagd, bei der das Schalenwild mit Hilfe von Treibern und teilweise Hunden vorsichtig aus seinen Tageseinständen wie Dickungen, Brombeerhecken, Schilfgürteln usw. auf die Läufe gebracht und in Richtung der Schützen getrieben wird. Beginn und Ende (Hahn in Ruh) einer Drückjagd sind zeitlich festgelegt.

Regeln

Drückjagd Regeln – Sicherheit geht vor

Drückjagden sind Gesellschaftsjagden, für die besondere Regeln gelten. Grundlage sind die Unfallverhütungsvorschriften (VSG 4.4 Jagd) der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, kurz UVV. So ist zwingend ein Jagdleiter zu bestellen, der für den sicheren Ablauf der Drückjagd verantwortlich ist. Er hat die Schützen und Treiber vor Beginn der Jagd einzuweisen und ihnen die Signale bekannt zu geben. Bei Gesellschaftsjagden müssen sich alle unmittelbar an der Jagd beteiligten Personen farblich deutlich von der Umgebung abheben.

Ablauf

Der Ablauf einer Drückjagd

  1. Sammeln:
    Die Ansprache beinhaltet immer eine Sicherheitsbelehrung und die Freigabe des Wildes. Vorbereitung: Alle Jagdbeteiligten versammeln sich an einem vorher festgelegten Treffpunkt. Der Revierinhaber oder Jagdleiter kontrolliert die Jagdscheine, erklärt den Ablauf und weist die Schützen ein, die zuvor eine Drückjagd- Einladung erhalten haben. Die Einweisung beinhaltet immer eine Sicherheitsbelehrung und die Freigabe des Wildes.
  2. Treiber und Schützen:
    Die Gruppe wird in Treiber und Schützen geteilt. Die Treiber haben die Aufgabe, das Wild vorsichtig in Bewegung zu setzen, während die Schützen an vorher festgelegten Stellen, den so genannten „Ständen“, positioniert sind. In der Regel kann, nachdem der Stand eingenommen und die nötige Sicherheit hergestellt ist, geladen und geschossen werden.
  3. Signale und Kommunikation:
    Der Revierinhaber oder Jagdleiter gibt Signale, um den Beginn und das Ende der Jagd sowie andere wichtige Informationen bekannt zu geben. Meistens geschieht dies nach Uhrzeit und per Mobiltelefon. Dies schließt ein gleichzeitiges An- und Abblasen nicht aus. Die Kommunikation zwischen den Jägern ist wichtig, um die Sicherheit zu gewährleisten und das Wild in die gewünschte Richtung zu lenken.
  4. Treiben des Wildes:
    Die Drückjagd-Treiber bewegen sich durch den Wald und versuchen, das Wild in Richtung der Schützen zu lenken. Revierkenntnis, Erfahrung und Teamarbeit sind nötig, um das Wild sicher und effektiv zu treiben. Ob geeignete Hunde zum Einsatz kommen, ist abhängig von lokalen Begebenheiten, der Wildart und der Witterung.
  5. Schussabgabe:
    Aus Gründen des Tierschutzes und der Wildbrethygiene sollte das Wild möglichst verhoffend, aber auch ziehend oder im Troll, dann aber nur breit, beschossen werden. Schüsse, die unter den gegebenen Umständen keine ausreichende Treffsicherheit oder Kugelfang erwarten lassen, sind zu unterlassen.
  6. Nachbereitung:
    ach der Jagd holen die Gruppenführer oder Ansteller die Schützen und Treiber ab, sammeln das erlegte Wild ein und koordinieren eventuelle Nachsuchen. Es folgt das Versorgen, Legen und Verblasen der Strecke. Anschließend findet meist ein gemeinsames Schüsseltreiben statt.

Unterschiede

Was ist der Unterschied zwischen Gesellschaftsjagd, Bewegungsjagd, Treibjagd und Drückjagd?

Die Begriffe Gesellschaftsjagd und Bewegungsjagd werden oft synonym verwendet. Der erste Begriff leitet sich von der größeren Anzahl der Jäger, der sogenannten Jagdgesellschaft, ab, der zweite von der Art der Jagd sowie, der Bewegung des Wildes. Beide wiederum sind Oberbegriffe für die Begriffe Drückjagd und Treibjagd. Die Drückjagd ist eine Unterart der Bewegungsjagd, die mit der Büchse auf Hochwild und Rehwild (Schalenwild) im Wald durchgeführt wird. Die Treibjagd wird hauptsächlich auf Haar- und Federwild (u.a. Hase, Fasan) mit der Flinte ausgeübt. Sie kann sowohl im Wald als auch im Feld ausgeübt werden.