Blattjagd

Die Blattjagd

Was ist eine Blattjagd?

Die Blattjagd wird während der Blattzeit ausgeübt. Sie markiert die Hochzeit der Reh Brunftzeit und dauert in der Regel von Ende Juli bis Mitte August (je nach Region). Zu diesem Zeitpunkt ist ein Großteil der Ricken, auch Geißen genannt, bereits beschlagen und die Böcke suchen die letzten brunftigen Stücke. Während der Blattzeit kann die Lockjagd mittels Blatten erfolgreich durchgeführt werden. Dabei ahmt der Jäger weibliche Brunftlaute oder das Fiepen eines Kitzes nach, um Rehböcke anzulocken. Zum Blatten werden verschiedene natürliche oder künstliche Hilfsmittel verwendet. Früher benutzte man Buchenblätter oder breitblättrige Gräser. Heute bietet der Jagdfachhandel eine breite Palette verschiedener Blattinstrumente an, die mit der Hand oder dem Mund geführt werden.

Beste Zeit

Wann ist die beste Tageszeit für die Blattjagd?

Während der Blattzeit können die Böcke zu jeder Tageszeit springen. An warmen Sommertagen sind vor allem die frühen Morgen- oder späten Abendstunden vielversprechend. Günstige Bedingungen für die Blattjagd herrschen bei warmem, schwülem Wetter, bei nächtlicher Abkühlung mit Taubildung und nach Gewitterregen. Kühle, regnerische Witterung ist dagegen für die Brunft eher ungünstig.

Guter Stand

Sollte zur Blattjagd besser ein Erdsitz oder eine hohe Kanzel genutzt werden?

Traditionell blatten Jäger gut getarnt vom Boden, allenfalls von einer niedrigen Leiter aus. Dabei ist unbedingt auf Windrichtung, Schussfeld und Kugelfang zu achten. Wer sein Revier gut kennt, sollte keine Schwierigkeiten haben, einen guten Stand zu finden. Besonders erfolgsversprechend sind Standorte in der Nähe der Einstände. Ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl ist die Möglichkeit, den Bock frei anwechseln zu sehen – und dabei selbst in guter Deckung zu bleiben.

Blattjagd Töne

Welche sind die wichtigsten Töne bei der Blattjagd?

Die bekanntesten Blattjagd Töne sind der Rickenfiep, der Kitzfiep, der Pia-Laut und der Sprengfiep. Diese Töne werden in verschiedenen Serien, mit Pausen dazwischen, abgespielt. Dauer und Lautstärke sind der Umgebung, in der man blattet, anzupassen. Ziel ist es, eine realistische Rehkommunikation wiederzugeben. Richtig blatten will gelernt sein. Eine wertvolle Hilfe sind CDs oder DVDs mit Hörbeispielen, die vielen Rehblattern beim Kauf beiliegen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Videos, in denen Blattjagd-Experten erklären, welche Laute in welcher Situation empfehlenswert sind. Es lohnt sich auch, ein Seminar bei erfahrenen Lockjägern zu besuchen. Der Rest ist Übung und Erfahrung, wie so oft bei der Jagd. Blattjagd-Neulinge sollten keine Angst vor schiefen Tönen im Revier haben, denn Rehwild im Liebesrausch ist sehr tolerant.
Tipp: Mit der gleichen Leidenschaft blatten, mit welcher der Bock die Ricke treibt.

Begriffsherkunft

Woher stammt der Begriff Blattjagd?

Der Begriff Blattjagd als Bezeichnung für die Lockjagd auf den roten Rehbock leitet sich von der Verwendung des Buchenblattes ab, das früher als Lockinstrument diente. Springt der Rehbock aufs Blatt, steht er dem Jäger zu – angelockt durch die Nachahmung der arttypischen Lockrufe des weiblichen Rehwildes.